"Du bist 12 und deine Handschrift ist hässlich.
Du bist 12 und du kannst deine Hände nicht ruhig halten.
Du bist 12 und willst nicht das werden, was andere möchten."

Das Mädchen ist noch neu in der Klasse. Es ist anders als die Anderen. Es sucht keinen Anschluss, weder zu seinen Mitschülern, noch zur Lehrerin. Es verabscheut alles, was mit Schule zu tun hat. Sein trotziges Einzelgängertum wird von seiner Umwelt als Affront aufgefasst. Im Unterricht über Demokratie und Polis reißt der Lehrerin plötzlich der Geduldsfaden. Sie bricht eine Gewaltspirale los, die so menschlich ist, dass die Theorie dahinter verblasst.

Die rumänische Dramatikerin und Theaterkritikerin Mihaela Michailov hat mit „Böse Kinder“ ein gesellschaftspolitisches Stück geschrieben, das untersucht, was die Verbindung von Gruppendynamiken und Gewalt auslöst und welche Ausmaße sie annehmen kann.