2017
Comité de lecture
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Écrit en 2012 - allemand
Wann beginnt Leben und wozu? Eine Höllenfahrt in die Gebärmutter als "grausigem Ort", an dem der Schrecken und die Lust des Lebens ihren Anfang nehmen. Das Tun und Treiben im Kellerverlies der Elisabeth Fritzl und andere überlieferte Opfergänge des weiblichen Geschlechts werden gegen jede herrschende Interpretationslogik überschrieben. Die zur Sprachlosigkeit verdammten Figuren wie Hermi, ein zerbeulter Hermaphrodit, bekommen mit der Sprache, im Sprechen, dem Erheben der Stimme ihre Existenzberechtigung zurück. Es ist eine OP am offenen Herzen einer Gesellschaft, deren strukturelle Macht, deren brutales Diktat der Normierung perverse Auswüchse in Kauf nimmt, andere versteckt, wegsperrt, unsichtbar werden lässt. Das sprachgewaltige Textkonvolut ist jedoch keine verbiesterte Anklage, sondern ein frivol-ironisches Kampftraining, subversive Gedankengymnastik für die Unbetrauerbaren, Nicht-Existenten unter uns. Auf der Strecke bleibt der "Universaldörfler".
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