Écrit en 2003 - allemand
Présentation
Louis, knapp vierzig, wird an Aids sterben. Mit seinem engsten Freund reist er in das provinzstädtische Elternhaus, wo seine kleine Schwester und die Mutter leben, mit der Absicht, seinen Tod anzukündigen. Auch sein Bruder, zu dem er kaum mehr Kontakt hatte, ist samt Frau und Kindern gekommen.
Stimmen der Vergangenheit – des zu früh verstorbenen Vaters, des schon gestorbenen Liebhabers, eines alten wiedergefundenen Freundes, der verrückt geworden ist und seiner alten Freundin – mischen sich in das Geschehen; Leidenschaften brausen auf und ab, Abgründe tun sich unvermittelt auf und wieder zu, Vergangenes wird wieder gegenwärtig. Fatale Konstellationen werden deutlich, lösen sich und fügen sich neu oder alt wieder zueinander.
Utopie und Realität greifen ineinander und schaffen einen Raum, wo man sein Leben noch einmal durchspielen kann: verlorene Zeit nachholen, in Worte fassen, was man nie zu sagen wagte, seinen Frieden mit Niederlagen machen oder über sie lächeln. Louis’ Rückkehr ist wie der lang ersehnte Knall, der die ungelösten Rätsel um das schlecht oder überhaupt nicht gelebte Leben aller Beteiligten an die Oberfläche bringt und die er damit zurücklassen muss. Louis reist ab, ohne sein Vorhaben ausgeführt zu haben. Er verabschiedet sich – aber bei wem soll man anfangen?